South African Mint

Mehr als 110 Jahre Erfahrung im Prägen von Münzen.

Münzprägung mit Tradition

Die South African Mint Company (Pty) Ltd ist ein Privatunternehmen, das zu 100 % von der Südafrikanischen Zentralbank gehalten wird. Die Münzprägeanstalt bedindet sich in Gateway (Vorort von Centurion in der Nähe von Pretoria) etwa 40 Kilometer nördlich von Johnnesburg.

Die South African Mint ist für die Prägung der Krügerrand Goldmünzen verantwortlich und stellt diese durch Stanzen aus den Krügerrand Rohlingen her.

Münzprägung von Krügerrand Goldmünzen in der South African Mint

Geschichte der South African Mint

Die erste Münzprägestätte Südafrikas (1892 – 1900)

Der südafrikanische Münzhersteller „South African Mint“ hat seinen Ursprung in der Eröffnung der Pretoria Mint, deren Gründung auf Paul Kruger (Präsident der Zuid-Afrikaansche Republiek – ZAR in 1892) zurückgeht. Dort wurden bis 1899 Münzen geprägt.

Schon kurze Zeit nach dem ersten Goldfund im Jahr 1886 in der Gauteng-Provinz nahe Johannesburg wusste Präsident Paul Krüger, dass die ZAR (South African Republic) bald ihre eigenen Goldmünzen produzieren würde. Der Volksrat erteilte die Konzession mit einem Konsortium aus niederländischen, deutschen und britischen Investoren die südafrikanische Nationalbank im Jahr 1890 zu gründen. Der nationalen Notenbank wurde wiederum gewährt eine Münzanstalt zu betreiben. Die ersten Münzen orientierten sich in der Größe und dem Nennwert am britischen Pfund und halben Pfund. Die Münzen wurden 1892 von der „Berlin Imperial Mint“ geprägt, sodass sie auch für die anstehende Präsidentschaftswahlen verfügbaren waren. Die staatliche Münzanstalt und die Notenbank wurden in Pretoria im nordwestlichen Stadtteil Church Square errichtet und offiziell am 6. Juli 1892 eröffnet. Noch heute kann man den Grundstein an dieser Stelle besuchen.

„Staatsmunt Te Velde“ – Die Münzanstalt auf dem Feld (1902)

Als die britischen Streitkräfte Pretoria im Jahre 1900 eroberten, wurde die Prägeanstalt geschlossen. Die Buren benutzen die Goldmünzen aus den Lagern der Notenbank, um Staatsausgaben zu begleichen. Die Münzen wurden damals auch als „Naked Pounds“ bezeichnet.

Anschließend ab 1902 nach dem Ende des zweiten Anglo-Boer-Kriegs (1899-1902), wurde die Münzprägung auf einer Field Mint in Pilgrim‘s Rest, einer Kleinstadt 300 Kilometer östlich von Pretoria, fortgeführt. Besonders weiche und von hand geschnitzte Pressformen und eine mehr oder weniger improvisierte Presse wurden damals verwendet, um Pfundmünzen praktisch aus reinem Gold mit einem Wert von 22 Schillingen zu prägen.

Der „Veldpond“ (Field Pound) wurde zwischen den beiden Völkern gegen den Schilling eingetauscht. Das erleichterte und förderte den örtlichen Handel mit den Einwohnern, die nur die „Münzen mit dem Pferd“ akzeptierten. Nach vielen Versuchen wurden dann schließlich mit einer einzigen Münzpresse 986 Münzen geprägt.

Ironischerweise wurde nur wenige Tage nachdem die Buren ihren Sieg über die Britischen Streitkräfte erklärt hatten, auch die letzte Münze dieser Art geprägt. Der „Veldpond“ gehört bis heute zu den kostbarsten historischen Schätzen, die jeder Münzsammler gerne zu seiner Sammlung zählen würde und von der es viele bekannte Fälschungen gibt.

Nach dem Ende des Anglo-Buren-Kriegs wurde der Britische Pfund das gesetzliche Zahlungsmittel im Orange und Transvaal Freistaat. Auch nach dem Zusammenschluss der 4 Provinzen zu einem einigen Südafrika im Jahr 1910 war der Pfund die geltende Währung. Innerhalb der folgenden 21 Jahre wurden keinerlei Münzen in Südafrika geprägt, bis schließlich 1923 eine neue Münzprägeanstalt in Pretoria gegründet wurde.

Die „Royal Mint“ in Pretoria (1923 – 1941)

Die Gemeinschaft aller Banken und Minenbetreiber war sich einig, dass Südafrika bald wieder seine eigene Goldraffinerie und Münzprägeanstalt bekommen sollte. Dadurch musste endlich kein in Südafrika gefördertes Gold nach Übersee exportiert und anschließend wieder in Münzform importiert werden. Nach mehreren Versuchen, die bis ins Jahr 1902 zurückdatiert werden, konnte im Jahr 1919 durch den „Pretoria Mint Act“ endlich mit der Planung für den Bau der „Royal Mint“ in Pretoria begonnen werden. An der Ecke von Visagie Street und Bosman Street in Pretoria gelegen, eröffnete Prinz Arthur am 3. Oktober 1923 feierlich die Münzprägeanstalt namens „Pretoria Branch of the Royal Mint, London“ und prägte dort den ersten goldenen Pfund.

Die gesamte maschinelle Ausstattung war Britisch und die Pressformen des Herstellers Kruger Gray wurden von der Royal Mint in London geliefert. Die dort gefertigten Münzen waren identisch in der Größe, dem Nennwert und dem Metallgehalt zu den Britischen Münzen. Nur die südafrikanischen Silbermünzen und Bronzemünzen unterschieden sich, da sie ein einzigartiges Design auf der Rückseite hatten. Die Münzen glichen dem Britischen Pfund und halben Pfund in jedem Detail, einzig die Buchstaben „SA“ auf der Rückseite der Münze machten eine Unterscheidung möglich. Die ersten Münzen wurden 1923 an Sammler verkauft. Die letzten goldenen Pfund-Münzen aus Südafrika wurden 1932 verkauft, als Südafrika den Goldstandard als Währungsordnung ablegte.

Im Jahre 1942 wurden alle Verbindungen der Münzprägeanstalt zu London abgebrochen. Nach der offiziellen Umbenennung in „South African Mint” wurde die Münzanstalt die kommenden 47 Jahre vom Finanzministerium der Regierung gesteuert.

South African Mint (1941 – 1988)

Die Regierung übernahm die „Royal Mint“ in 1941 und die neu entstandenen „South African Mint“ setzte die Münz-Produktion wie zuvor fort. Im Jahr 1952 wurde auch die Produktion der Münzen zu einem Pfund und ½ Pfund wieder aufgenommen.

Als Südafrika 1961 zur Republik erklärt wurde, kündigten sich große Veränderungen an. Das Land gehörte nun nicht mehr länger zum britischen Commonwealth. Die neue R2 Münze ersetzte die Schillingmünze und die R1 Münze den halben Schilling. Diese beiden Münzen zählen zu den ersten Anlagemünzen Südafrikas. Die letzten R1 und R2 Münzen wurden übrigens 1983 geprägt.

Außerdem wurde im selben Jahr das Dezimalsystem für Münzstückelungen eingeführt. Der halbe Pfund wurde zur neuen Währungseinheit, der Rand und der Schilling wurden 10 Cent gleichgesetzt. Eine neue 1 Cent Münze und ½ Cent Münze ersetzten den Penny und den ½ Penny. Nur die Größe der Münzen blieb gleich.

Zwischen 1960 und 1962 untersuchte ein parlamentarischer Ausschuss, ob es sinnvoll sei eine neue Münzserie einzuführen. Die Münzen mit den Abmessungen des Britischen Pfunds erschienen vielen als zu groß, weshalb ab 1965 eine neue Münzserie verwendet wurde. Die neuen Münzen waren nicht nur kleiner, sondern enthielten auch kein Silber mehr, sondern bestanden nur noch aus Nickel. Die Münzserie reichte von der 1 Cent Münze bis zur 50 Cent Münze und galt zur damaligen Zeit als „besonders moderne Serie, die den Ansprüchen lange Zeit gerecht werden würde“.

Eine wachsende Nachfrage nach Münzgeld erforderte es, dass die Regierung das historische Firmengebäude der Prägeanstalt in der Visagie Street Nr. 103 erweiterte. Ein neues Gebäude wurde auf dem gleichen Gelände errichtet und am 22. November 1978 in Betrieb genommen.

South African Mint Company (Pty) Ltd (1988 bis heute)

In den achtziger Jahren begann die Regierung mit einer Deregulierung von sämtlichen Staatsaktivitäten. Die South African Mint wurde im Zuge dessen privatisiert und die Südafrikanische Zentralbank zur Dachgesellschaft erklärt. Die South African Mint Company (Pty) Ltd wurde am 1. September 1988 als 100 prozentige Tochtergesellschaft der SA Zentralbank gegründet.

Schon damals war klar, dass die Münzanstalt in der Visagie Street dem stetig steigenden Bedarf an Münzgeld in der Zukunft nicht mehr gerecht werden würde. Da die Räumlichkeiten und das Gelände keinen Platz mehr für Erweiterungen boten, wurde entschieden die Prägeanstalt an einen neuen Standort zu verlegen.

Der Bau der neuen Münzprägeanstalt wurde im Oktober 1990 in Gateway in der Provinz Centurion vollendet und der Standort öffnete seine Pforten offiziell 2 Jahre später.

Ein Untersuchungsausschuss wurde im Jahr 1986 damit beauftragt zu untersuchen, ob die Ausgabe einer neuen Notenbankserie und Münzserie für Südafrika zu diesem Zeitpunkt sinnvoll sei. Ausschlaggebend für diese Untersuchung waren die stetig steigenden Kupfer- und Nickelpreise. Die Metalle mussten zu der damaligen Zeit sogar wegen des hohen Bedarfs für die Münzproduktion importiert werden. Aus diesem Grund überstiegen in dieser Zeit auch die Material- und Produktionskosten den eigentlichen Nennwert der Münzen.

Das Untersuchungskomitee entschied daher aufgrund der Kosten für Material und Herstellung die neue Serie nur noch aus in Südafrika gefördertem Metall herzustellen und den gesamten Herstellungsprozess vor Ort durchzuführen.

Die damals im Umlauf befindlichen Münzen wurden als zu groß und zu schwer erachtet, sodass viele Menschen sie nur zuhause horteten anstatt als Zahlungsmittel zu benutzen. Die R2 Banknote wurde ebenfalls wegen Ihrer geringen Lebensdauer durch eine gleichwertige Münze ersetzt. Man fand die bereits existierende R1 Münze schon unhandlich und schwer und es wurde deutlich, dass niemand eine noch unhandlichere Münze als Bargeld verwenden wollte.

Die Regierung segnete anschließend die Produktion und das Design einer neuen Münz-Serie ab, die nicht nur günstiger in der Herstellung sonder auch leichter im alltäglichen Gebrauch war. Der Krügerrand war geboren.

Prägung von Goldmünzen

Die Prägeanstalt produziert nunmehr seit über 100 Jahren Goldmünzen. Die ersten Münzen von 1892 waren Krügerrand Goldmünzen zu £1 und £½ (22 Karat mit einem Gewicht von 7,988 bzw. 3,994 Gramm). Während der Rolle als Zweigstelle der Royal Mint in Pretoria zwischen 1923 und 1932 wurden etwa 83 Millionen Sovereigns (britische Goldmünze im Wert von 1 Pfund) ausgegeben.

Seit 1970 wurden mehr als 59 Millionen Krügerrand-Münzen durch die South African Mint geprägt.

Expansion der South African Mint

Die Prägeanstalt verlagerte 1992 ihren Standort und zog auf ein neues 11 Hektar großes Gebiet in Centurion nahe Pretoria. Vier Jahre später entstand dort auch die bekannte “Coin World“, welche unter Anderem Besuchern aus Südafrika und Touristen aus aller Welt ein Museum, ein Einzelhandelsgeschäft sowie ein Restaurant bietet. Die Münzanstalt agiert auf globaler Ebene und stellt Goldbarren und Goldmünzen für viele Länder in Afrika, Europa, Südamerika, Asien und den Nahen Osten her.

Wichtige Zertifizierungen

  • 2000: ISO 9001 – Qualitätsmanagement
  • 2004: ISO 14001 – Umwelt-Management
  • 2007: OHSAS 18001 – Arbeitsschutz- und Arbeitssicherheits-Management

Kontaktdaten

South African Mint trägt keinerlei Verantwortung bezüglich der Vermarktung der Krügerrandmünze. Allgemeine Anfragen oder Anliegen in den Verteiler für andere Goldartikel (einschließlich echten Krügerrand-Münzen) aufgenommen zu werden können an die Marketingabteilung gerichtet werden:

South African Mint Company (Pty) Ltd
Old Johannesburg Road
Gateway, Centurion.

Postadresse:

South African Mint, PO Box 8850, Centurion, 0046, South Africa

Tel: +27-12-677 2777
Fax: +27-12 677 2698

Email: numismatics@samint.co.za

Website: http://www.samint.co.za/